Im Juli 1923 faßten wir den Entschluß eine Vereinshütte zu bauen,
in dem Stil wie die Hirschbergler eine haben.
Indem unser Verein aber baugewandte Männer besaß, kamen wir zu dem Entschluß eine Hütte im größeren Stil zu bauen.
Zuerst pachteten wir von der Weißachau den Tennisplatz. nachdem aber Frau Gräfin Schlippenbach dem Verein Grund schenkte und dadurch mit der Weißachau tauschen konnten, kam der Verein in den Besitz des Tennisplatzes.
Nun gings ans Bauen.
Herr Dr. May bestellte gleich den Zement, welchen Herr Österreicher mit dem Dach, welches Herr Walch stiftete, von München mit dem Lastauto nach Kreuth transportierten.
Es wurde der Sockel betoniert, sodann das Bauholz gearbeitet, jedoch von 5-7 Mitgliedern freiwillig, welche noch besonders eingetragen werden.
Außerdem stiftete H.H. Herzog Ludwig 20 Stämme. Herr Dr. May legte die Baukosten aus und so hatten wir bis Weihnachten den Bau in der Höhe bis aufs Dach, dann schneite es den Betrieb bis auf weiteres ein.
Am 5. August 1923 hielt der Verein in Bad Kreuth einen Plattlerabend zu Gunsten des Hüttenbaufonds ab.
Es wurde kein Eintritt verlangt, jedoch nahmen wir durch freiwillige Spenden 6 Millionen Mark (Inflation) ein. Miteinbegriffen 3 Dollar; das Geld wurde dem Hüttenbaukassier Jakob Lindebner überwiesen.
Im November 1923 wurde Frau Gräfin Schlippenbach als erstes Ehrenmitglied in den Verein aufgenommen,
indem sie sich sehr um den Verein verdient gemacht hat.
Am 5. April 1924 hielt der Verein eine Firstbierfeier ab.
Herr Walch spendierte 50 Liter Bier, wofür ihm von seiten des Vereins alle Anerkennung ausgesprochen wurde. Während alles in bester Stimmung war, überreichten die Mitglieder ihrem 1. Vorstand Sanktjohanser ein Geschenk als Weisert, welcher gänzlich überrascht war und so seine Freude daher um so größer war und so die Feier in bester Stimmung verlief.
Ausschußsitzung den 9. April 1924
In der heutigen Sitzung handelte es sich hauptsächlich um die Ausgrabung und Unterkellerung unserer Vereinshütte. Wir einigten uns insofern die Ausgrabung teils freiwillig kostenlos, die Betonarbeiten auf Akkord zu vergeben. Den nötigen Zement zu den Kellermauern, soweit der unserige nicht reichen sollte, versprach uns Herr Forstmeister Thoma gegen Bezahlung zu überlassen.
Nachdem man alles weitere auf die kommende Generalversammlung verschob, schloß man die Sitzung.
Ausschußsitzung den 9. April 1924
In der heutigen Sitzung handelte es sich hauptsächlich um die Ausgrabung und Unterkellerung unserer Vereinshütte. Wir einigten uns insofern die Ausgrabung teils freiwillig kostenlos, die Betonarbeiten auf Akkord zu vergeben. Den nötigen Zement zu den Kellermauern, soweit der unserige nicht reichen sollte, versprach uns Herr Forstmeister Thoma gegen Bezahlung zu überlassen.
Nachdem man alles weitere auf die kommende Generalversammlung verschob, schloß man die Sitzung.
Außerordentliche Generalversammlung am 17. April 1924
Die heutige Generalversammlung war notwendig zur Abänderung der Statuten und Wahl unseres 1. und 2. Schriftführers.
Da der Verein durch die Schenkung des Baugrundes von Frau Gräfin Schlippenbach Grundbesitzer geworden ist, mußten wir uns in das Vereinsregister des Amtsgerichts Tegernsee einschreiben lassen.
Unsere Statuten, wie sie bei Vereinsgründung angefertigt wurden, mußten auf Grund des Amtsgerichtes abgeändert werden und zwar nach folgender Weise:
Satzungen des Gebirgstrachtenerhaltungsvereines "D´Leonhardstoana e.V."
Der Gebirgstrachtenerhaltungsverein "D'Leonhardstoana e.V. Dorf Kreuth" errichtet durch den Beschluß der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 17. April 1924, gegründet als Verein "D'Leonhardstoana" am 26.12.1919
Hütteneröffnung am 19. Juli 1924 gefeiert.
Am 19. Juli hielt der Verein seine Hütteneröffnung.
Acht Tage zuvor war man schon eifrig bemüht die Hütte in Festtagsschmuck zu stellen. Um halb 8 Uhr teilte sich der Vorhang und Herr Forstverwalter Hofer sprach die Eröffnungsrede. Dann übergab Sanitätsrat Dr. May mit sinnigen Worten dem Verein die Hütte, in Form einer Hütte, welche dem Verein als Sparkasse dienen sollte, mit dem Wunsche die Einigkeit der jungen Burschen vom Kreuther Tal zu fördern.
Erster Vorstand Sanktjohanser übernahm das Modell und so auch die eigentliche Hütte im Namen des Vereins und bedankte sich in erster Linie bei Herrn Sanitätsrat May als eigentlichen Erbauer der Hütte. Ferner bedankte er sich bei allen welche sich bei der Erbauung der Hütte betätigt haben. Diese Männer, welche für den Verein so vieles leisteten, sollen daher auch dauernd in der Chronik des Vereins zu finden sein.
1. Gräfin Schlippenbach für die Schenkung des Baugrundes und Bauholz.
Herzog Ludwig stiftete dem Verein 7 cbm Bauholz.
Martin Walch zahlte aus seiner Tasche das Dach;
Feicht, Rasch, Lindebner, Zahler, Böckl, Spitzer und Danzl leisteten unentgeltlich Fuhrwerk.
Forstmeister Thoma durch entgegenkommen zur Erhaltung des Baugrundes, sowie Überlassung von Zement und den Forstarbeitern.
Herr Baron Massenbach mit Frau für Malen der Theaterbühne.
Edbauer, Hollaus, Rauhecker und Garber verlangten niedrigeren Lohn als Tarif war.
Ferner zeichneten sich für unentgeltliche Holz- und Betonarbeiten aus:
Müllauer mit Buben, Sanktjohanser, Fröhlich, Jennerwein Franz und Hiasl, Sollacher, Kreidl Anton und Wilhelm, Erlacher Sepp und Hardl, Strillinger, Erlacher Sepp und Simon, Langer, Winkler, Götschl und Pötzinger.
Hierauf schloß erster Vorstand seine Eröffnungsrede.
Der Gesangsverein Kreuth unter Leitung von Forstmeister Thoma gab dann das Kreuther Lied (von Kirchgeßner) zum Besten.
Maria Strillinger sprach dann einen Prolog und überreichte Herrn Sanitätsrat ein Diplom als Ehrenvorsitzenden des Vereins.
Baron Massenbach mit Frau wurden als Ehrenmitglieder in den Verein aufgenommen.
Zum Schluß wurde noch das Theaterstück Brautschau aufgeführt. Nach dem selben war gemütliche Tanzunterhaltung.
Ausschußsitzung am 2. Januar 1925
In der Ausschußsitzung wurde beschlossen Stellung zu nehmen gegen die Weißachaubeteiligten, weil sie die neue Straße direkt an unserer Hütte vorbei machen wollten. Es wurde eine Beschwerde aufgesetzt, in der wir protestierten, daß die Straße weiter nach rechts verlegt werden solle.
Am 20. Oktober 1925 war die Verbriefung von Seiten des Vereins, Gräfin Schlippenbach und der Weißachau über den Grund auf welchem unsere Vereinshütte steht.
Bei der ordentlichen Hauptversammlung vom 25. März 1928:
Ferner wurde auch über die Anlegung einer Wasserleitung gesprochen. Der Verein beteiligt sich beim Ausgraben und Legen der Wasserleitung bis zu seinem Grundstück. Beschaffung der Dachrinnen wurden Edbauer Josef übertragen. Zum Anstreichen des Hüttendaches wird von den Ruberoidwerken ein Kostenvoranschlag verlangt.
Unter Beschluß einer ordentichen Mitgliederversammlung am 10. August 1930 wurde der Antrag einer Abortanlage zu schaffen einstimmig angenommen.
Die Zimmer- und Schreinerarbeiten wurden an Josef Edbauer, die Maurerarbeiten an Peter Reifenstuhl und die Chlosettanlagen an Franz übertragen. Die Koseten hierfür sollen durch Aufnehmen einer Hypothek bestritten werden.
Ausschußsitzung am 21. Januar 1933
Am 21. Januar hielt der Verein eine Ausschußsitzung ab, Betreff Hüttenüberlassung der S.A. Mannschaft exerzieren. Es wurden 10 Punkte aufgesetzt und Herrn Sanitätsrat schriftlich zugestellt.
13. ordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahl am 12.3.1933
Ferner wurde der S.A. gestattet in der Vereinshütte zu exerzieren.
14. ordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahl am 2.4.1934
Bei Punkt 4 Wünsche und Anträge war eine längere Aussprache über Geldangelegenheiten und Zinszahlung des Vereins, welche schließlich auch geregelt wurden.
15. Ordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahl am 7.4.35
Hüttenausschuß wurde keiner gewählt, da die Hütte verkauft wird.
Punkt 4 Verkauf der Hütte nahm längere Zeit in Anspruch. Sanitätsrat May schilderte den Grund zum Verkauf, daß die Lasten der Hütte immer größer werden und die Jugend kein Verständnis für Volkstracht hat. Bürgermeister Mayr sprach im Namen der Gemeinde. Der Gemeinderat verzichtet auf das Vorkaufsrecht worauf Walch sich bereit erklärt, die Hütte zu übernehmen.
Die Versammlung beschließt, daß der Ausschuß mit Walch die Verkaufsverhandlungen besprechen soll. Zur Verbriefung ist ebenfalls der Ausschuß berechtigt.
Lt. Walch Anni (2. Ehefrau vom Walch Martin), fühlte sich nach dem Einzug der SA in die Hütte niemand mehr verantwortlich für deren Zustand. Die Hütte verdreckte und war überschuldet. Walch Martin übernahm die Schulden als Kaufpreis.
Im Kassenbuch steht unter Einnahmen am 10. August 1936 'vom Herrn Walch Restkaufsumme für Vereinshütte 200,- RM'.
Die folgenden Eintragungen im Protokollbuch und die Angaben im Kassenbuch 1+2 zeigen dass Schulden da waren. Doch wieviel oder bei wem genau ist weder im Kassenbuch noch im Protokollbuch ersichtlich.
Im Juli 1923 faßten wir den Entschluß eine Vereinshütte zu bauen ...
Herr Dr. May legte die Baukosten aus
Bei Justizrat Franz Adelmann im Notariat Tegernsee wurde am 20. Oktober 1925 eine Grundschuld ohne Brief in Höhe von dreitausendsechshundert Reichsmark 3600,- RM im Grundbuch eingetragen. Am 12. Januar 1931 erfolgte ein Eintrag im Grundbuch für Kreuth ... an 1. Hypothekrangstelle nach Vorgang einer Auflassungsvormerkung
5. Mai 1925 Darlehenskassen Verein 108,30 RM
Am 7. März 1926: 100,00 Mark an Jakob Lindebner, aber für was?
Am 18.VI.27 an Jak. Lindebner abgeliefert 120,- Mark
1928: Rubervidwerke für Hüttendach 100,- Mark.
28. Januar 1928 Zurückzahlung an Herrn Walch 200,- RM
Am 1. März 1931 hielt der Verein eine Ausschußsitzung ab, mit Rücksprache zu unserem Herrn Sanitätsrat May wegen Rückzahlung der Bauschulden.
Am 7.7.1931 erfolgte eine Teilzahlung über 100,- Mark an Edbauer zum Anbau Holzlege.
Eintrag im 2. Kassenbuch vom
10.1.32: Für Zins an Jakob bezahlt 70,- Mark;
10.2.33 Für Zins an die Sparkasse /für II/1932 150,50 Mark
9. April 1931 Walch Guthaben von der Hütte 100,- RM
18. Juli 1932 Zins 150,10 RM (an wem?)
14. Januar 1933 für Zins Streng 90,- RM
30. Juli 1934 Zins für 1/2 1934 Sparkasse Tegernsee 136,10 RM
21. Januar 1935 Zins für II/1934 Sparkasse Tegernsee 135,50 RM
Kaufvertrag
Heute, den dreiundzwanzigsten April neunzehnhundertfünfunddreissig, 23. April 1935 erschienen vor mir, Justizrat Franz Adelmann, Notar am Notariate Tegernsee bei Amt:
1.) Herr Josef Bartl, Schlosser, wohnhaft in Kreuth
2.) Herr Mathias Jennerwein, Zimmermann ebenda wohnhaft,
3.) Herr Joahnn Fröhlich, Straßenaufseher ebenda wohnhaft,
alle drei hier handelnd namens des Gebirgstrachtenerhaltungsvereins D'Leonhardstoana e.V. mit dem Sitz in Kreuth ...
4.) Herr Martin Walch, Gasthofbesitzer und dessen Ehefrau Anna Walch, geb. Lieber, beide wohnhaft in Kreuth...
Auf deren Ansuchen habe ich nach Einsicht des Grundbuches ihren Erklärungen entsprechend bei gleichzeitiger Anwesenheit folgenden Kaufvertrag beurkundet:
I. ... Plan Nr 431 1/8 Vereinshütte mit Vorplatz, Gebäude zu 0,062 ha,welches belastet ist wie folgt:in Abteilung II mit einer Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs der Gemeinde Kreuth auf Übertragung des Eigentums am Vertragsgrundstück nach diesamtlicher Urkunde vom 20. Oktober 1925.G.Nr 878. in Abteilung III mit RM 3.600,- Buchgrundschuld für die Bezirkskasse Tegernsee
II. Der vorgenannte Verein verkauft und überträgt hiermit zu Eigentum an die Eheleute Walch zum Gesamtgut das vorbeschriebene Grundstück samt der Hütte und dem in derselben befindlichen Inventar und Mobiliar soweit es dem Verein gehört, ausgenommen jedoch dessen Theatherkulissen, die nicht mitverkauft sind.
Die Beteiligten sind über diese Eigentumsänderung einig und beweilligen und beantragen dieser Einigung entsprechend die Eintragung der Rechtsänderung im Grundbuch unter Verzicht auf Mitteilung.
III. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt: dreitausendeinhundertzweiundsechzig Reichsmark fünfundzwanzig Reichspfennig RM 3.162,25
Dieser wird berichtigt wie folgt:
Käufer übernehmen in Anrechnung auf den Kaufpreis unter Entlassung des Verkäufers aus jedweder Mithaftung als Alleinschuldner und Alleinzahler mit der Zinsverbindlichkeit, wie diese läuft und anfällt die oben erwähnte Grundschuldforderung der Bezirkssparkasse Tegernsee in ihrem Effektivbetrage per heute zu RM 2.662,25 (RM 3.162,25 lies) ein Betrag von fünfhundert Reichsmark RM 500,- ist ohne Beilage von Zinsen und ohne dringliche Sicherstellung für Rechnung des Verkäufers zu bezahlen an Herrn Sanitätsrat Dr. Wilhelm May, in Kreuth, an welchen der Betrag hierm,it abgetreten wird. Die Zahlung dieses Betrages hat bis spätestens 31. Dezember dieses Jahres zu erfolgen.
Die Käufer unterwerfen sich wegen der vorstehend übernommenen Verpflichtungen der sofortigen Zwangsvollstreckung, die der Ehemann Walch in das Frauengut duldet...
IV...
V. Als weitere Vertragsbedingungen wird noch folgendes vereinbart:
Die Eheleute Walch sind berechtigt, die Theaterkuslisse des Vereins jederzeit unentgeltlich mitzubenützen. Der Verein dagegen ist berechtigt -jedoch nur solange als er in seiner bisherigen Form erhalten bleibt- die verkaufte Hütte zur Durchführung seiner Veranstaltungen unentgeltlich wie bisher, zu benützen, hat sich aber hiewegen rechtzeitig mit den Grundstückseigentümern ins Benehmen zu setzen.
Für Beheizung und Beleuchtung der Hütte hat bei seinen Veranstaltungen der Verein selbst aufzukommen.
VI. Die Kosten dieser Urkunde ... tragen die Eheleute Walch. ...
Vorgelesen vom Notar, von den erschienenen genehmigt und eigenhändig unterschrieben;
Josef Bartl
Mathias Jennerwein
Johann Fröhlich
Martin Walch
Anna Walch
JR. Adelmann, Notar.
Nach den Einträgen im Kassenbuch waren die Leonhardstoana ein solventer Verein der in den Jahren von 1924 bis 1937 einen Überschuß von 2.753,28 RM erwirtschaftete:
Einnahmen insgesamt 19.228,25 RM
Ausgaben insgesamt 16.474,97 RM
ergibt einen Überschuß von 2.753,28 RM
Am 4. April 1946 übernahm der neue Verein vom alten Verein 167,50 RM