Tischgesellschaft D'Leonhardstoana


Am 21. Juni 1908 brannten zirka 8 junge Burschen auf dem Leonhardstein ein Johannifeuer ab.

Nach demselben hielten sie im Gasthof Lehmann eine Zeche und faßten den Entschluß eine Tischgesellschaft mit dem Namen "D`Leonhardstoana" zu gründen. Sie hielten jährlich einmal ein Tanzkränzchen, sowie eine Christbaumfeier ab.

 

1910 veranstalteten sie am Leonhardstag die Leonhardifahrt

indem sie zwei schmuckvolle Wagen herrichteten und fuhren in schmucker Festtracht mit zwei Vierspänner um die Kirche wo die Segnung der Pferde stattfand.

 

Im Februar 1912 hielten sie vom Hirschberg ein Preisrodeln ab,

wo es sehr schöne Preise gab.

 

Der Jahresbeitrag betrug 1 M

und so brachten sie den schönen Betrag von 90 M zusammen trotz der vielen Ausgaben.

 

Als nun 1914 der Krieg ausbrach

und die Vorstandschaft sowie die meisten Mitglieder dem Ruf des Vaterlandes folgen mußten, übergaben sie den Kassenbestand von 90 M dem Roten Kreuz.

 

In den ruhmreichen Kämpfen die das bayrische Heer gegen Frankreich führte,

mußten auch viele Mitglieder ihr Leben dem Vaterland preisgeben.

Als erster starb und dann folgten ihm:
Pichler Karl, Edbauer Alois, Gruber Josef, Gruber Johann, Rohnbogner Johann, Kistler Theodor, Seidl Martin, Hagn Bartholomäus, Haltmayer Josef, Hollaus Josef, Götschl Georg. Durch die lange Dauer des Krieges erlosch die Tätigkeit der Gesellschaft.

Johann Fröhlich Schriftführer

 

Viele Kreuther Bürger, Tiroler Abstammung, mußten im 1. Weltkrieg zu den österreichischen Kaiserjägern an die Dolomitenfront einrücken (Isonzo - Tagliamento). So auch die zwei Gruber Brüder, der Hannes und der Sepp. Beide fielen im Kampf innerhalb einer Woche. Hannes war Maurer und hatte sich mehr schlecht als recht ein kleines Häusl in Enterfels gebaut. Da die Witwe von der Tiroler Seite kaum eine Rente erwarten konnte, mußte sie das Haus verkaufen und verdingte sich beim Postwirt als Stalldirn. Doch das Haus heißt heute noch das "Gruberhaus", es gehört zur ehemaligen Krankenanstalt Dr. May.

 

Es gab in Kreuth auf alle Fälle noch eine "Gesellschaft Schildensteiner 1909".

Von dieser Gesellschaft ist nicht mehr viel bekannt, außer daß das Sommerhäusl in der Siebenhüttn ihr Treffpunkt war und sie ein eigenes Vereinszeichen hatten.

 

Gesellschaft Schildensteiner 1909