Leonhardstein


Das Wahrzeichen von Kreuth ist der 1449 m hohe Leonhardstein. Er gab auch dem Gebirgs-Trachten-Erhaltungsverein seinen Namen "D´Leonhardstoana".

Nach der Reisebeschreibung "Tegernsee und seine Umgebung" von Dr. Joseph von Hefner, München 1838, Verlag der Fleischmann´schen Buchhandlung stand schon 1838 ein Kreuz auf seinem Felsengipfel. Hefner schreibt: "... Zur Rechten ragt schroff der Leonhardstein (4975 F.) empor, dessen Spitze ein eisernes Kreuz schmückt, zur Linken lagern sich die grünen Matten..."

Auf der Zeichnung "Ein Jägerhäusl in Dorf Kreuth 1838" von Lorenz Quaglio steht auf dem Leonhardstein ebenfalls ein Kreuz.

 

 

Lt. dem Sulzbacher Kalender (Orts- Landeskunde Kalender Bayern) wurde

1853 ein eisernes Kreuz auf dem Gipfel errichtet.

 

Im Jahr 1870 war eine weitere Kreuzerrichtung.

 

Dieses Bild beweist die Aufrichtung eines großen Holzkreuzes 1915.

Es ist anzunehmen, daß auch Kameraden der Leonhardstoana Tischgesellschaft (daraus entstand der Verein) daran beteiligt waren. Das Kreuz hielt nur 2 Jahrzehnte.

 

 

Als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem 2. Weltkrieg

wurde 1945 wiederum ein Holzkreuz aufgestellt und von Pfarrer Engelmann geweiht.

 

Das Kreuz von 1945 wurde vom Sturm im Winter 1954/55 umgerissen

darum mußte 1955 ein neues Kreuz aufgestellt werden.

Kreuzerrichtung und Kreuzeinweihung auf dem Leonhardstein am 19. Juni 1955

Nach umfangreichen und gründlichen Vorbereitungen war es soweit, daß zur Vollendung der Tat geschritten werden konnte. Am Pfingstmontag (30.5.) wurden vorwiegend von Mitgliedern des Vereins, aber auch anderen freiwilligen Helfern, Eisenschienen, Zement, Sand, Wasser und Werkzeuge in mühevoller Arbeit zum Gipfel geschafft und die Eisenstangen gleich einbetoniert. Die Hauptarbeit und zugleich das schwerste Stück Arbeit wurde am Sonntag den 19.6. geleistet.

Das schwere Kreuz, das der Spitzer Franzl in aller Früh von Kreuth bis hinauf zur Kirchengasse gefahren hatte, wurde von hier aus auf den Schultern der Nimmermüden zum Gipfel des Leonhardsteins getragen, wo es dann in fachgemäßer Weise aufgestellt und verankert wurde.


 

Zur Einweihung des Kreuzes, nachmittags um 14 Uhr, die in einer kurzen schlichten Feier von Herrn Pfarrer Engelmann vorgenommen wurde, fanden sich über 100 Andächtige auf dem Gipfel ein. Das Kreuz wurde dem Andenken der Gefallenen der beiden Weltkriege geweiht. Der Einweihungsfeier folgte eine eindrucksvolle Feldmesse am Fuß des Leonhardsteins in einer Lichtung der Kirchengasse

Der Tag fand seinen fröhlichen Abschluß in einem zünftigen Beisammensein aller Beteiligten mit Musik und Tanz in der Vereinshütte. Der Verein stiftete hierzu Bier und Brotzeit. - Er lebe hoch!

 

Seegeist vom Mittwoch den 22. Juni 1955

Das vierte Gipfelkreuz auf dem Leonhardstein

Nicht zur Orientierung oder für den Fremdenverkehr, sondern zur Ehre Gottes hat am vergangenen Sonntag ein neues Gipfelkreuz auf seinem Hausberg aufgestellt. Es ist das vierte innerhalb von 85 Jahren. Unter außerordentlich starker Anteilnahme der Bevölkerung wurde es auf dem Gipfel des Leonhardsteins errichtet und geweiht. Nach der Kreuzeinweihung wurde ein Feldgottesdienst abgehalten.

Wenn auch der Aufstieg der Kreuzträger beschwerlich war, so kam der Humor dabei nicht zu kurz. Besonders, wenn es darum ging, dem einen oder anderen Kameraden einen Streich zu spielen. Da das Einbetonieren der Eisenschienen und der Verankerungen schon vorher erledigt worden war, konnte man, nachdem der Blechmantel um das neue Kreuz herumgelötet worden war, darangehen, das Kreuz aufzustellen, das nun mit seinen sechs Metern Höhe ins Tal hinunter grüßt. Immer mehr Bewohner des Dorfes kamen, um den Männern bei ihrer Arbeit zuzusehen und die Aufstellung und Weihe des Kreuzes mitzufeiern. Wie groß die Anteilnahme der Bevölkerung war, läßt sich leicht daraus ersehen, daß 103 Menschen auf dem kleinen Gipfel des Leonhardsteines waren, um diese Stunden mitzuerleben.

Als das mit leuchtend grüner Farbe gestrichene Kreuz nach schwerer Arbeit in die Eisenschienen gebracht (um ein vorzeitiges Verwittern zu vermeiden, berührt das Kreuz nicht mehr direkt den Fels) und nach allen vier Seiten verankert war, wurde es mit einem herzhaften Juchzer begrüßt. Pfarrer Engelmann, den man mit reichlichem Beifall auf dem Gipfel empfangen hatte, nahm dann die kirchlichen Weihehandlungen vor. Er widmete das Kreuz den Gefallenen der Gemeinde in beiden Weltkriegen. Der Andachtsjodler beschloß die kleine kirchliche Feierstunde. Hans Gruber, zweiter Vorstand des Trachtenvereins, dankte in seiner kurzen Ansprache allen, die mitgeholfen hatten, das Werk zu vollenden. Über die Geschichte der Gipfelkreuze berichtete er, daß das erste Kreuz im Jahre 1870 errichtet wurde. Wie lange dieses Kreuz stand, weiß man heute nicht mehr genau. Jedenfalls wurde im Jahre 1915 ein neues Kreuz aufgestellt. 1945 errichteten Kreuther als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem zweiten Weltkrieg und aus der Gefangenschaft das dritte Kreuz auf dem Gipfel des Kreuther Wahrzeichens. Jetzt wurde nun das vierte Kreuz im Gedenken an die Gefallenen beider Kriege aufgestellt. Anschließend trugen sich alle Anwesenden in das neue, von Toni Hagn geschaffene Gipfelbuch in Ledereinband ein, zuerst Pfarrer Engelmann, dann Bürgermeister Hagn, der Vereinsvorstand und dann alle, die gekommen waren, um an dieser Feierstunde teilzunehmen.

Der Altar zum Feldgottesdienst war am Fuße des Leonhardstein errichtet worden. Durch eine Waldschneise sah man von hier aus das neue Kreuz herunterleuchten. Die heilige Messe, musikalisch umrahmt von der Bauernmesse, wurde von einem Kaplan zelebriert, der nach langen Jahren der Gefangenschaft hier in Kreuth Erholung sucht. Pfarrer Engelmann sprach zu den Gläubigen über die Bedeutung des Kreuzes und über das Kreuztragen in unserem Leben."Wir stellen", so führte er weiter aus, "die Kreuze auf unseren Berggipfeln nicht zur Orientierung oder zur Hebung des Fremdenverkehrs auf, sondern zur Ehre Gottes. Das Kreuz, das auf den Gipfeln der Berge im wahren Frieden steht, soll uns Mahner in dieser Zeit sein, den Frieden zu erhalten und für den Frieden zu schaffen". Die warmen und passenden Worte Pfarrer Engelmanns gaben der Feier einen schönen und nachhaltigen Abschluß.

Während des nachmittags hatten viele Kreuther, die die Bergwanderung nicht mitmachen konnten, die Ereignisse auf dem Gipfel des Leonhardstein durch Ferngläser beobachtet.

 

1970 renovierten die Leonhardstoana das Gipfelkreuz

 


In der Hauptversammlung des Vereins, am 22.1.1994, hieß es:

Leider wurde schon wieder das Gipfelbuch vom Leonhardstein gestohlen, obwohl es an einem Drahtseil befestigt war. Das einzige Gipfelbuch das wir besitzen ist von 1954.

 

Am Samstag den 1. März 2008 riß der Sturm Emma das Gipfelkreuz um

Der Gipfelbuchkasten wurde leer gefunden. Es ist den Andenkenjägern wohl nicht bewußt, daß sie mit ihrem Diebstahl Menschenleben gefährden und der Bergwacht unnötig das Suchen schwer machen; aber Dummheit stirbt nie aus

 

30.04.2008 Ausschußsitzung

Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen, daß das neue Kreuz für den Leonhardstein aus Edelstahl bestehen wird. Die Kosten belaufen sich auf ca. 3700,- €. Es wird aber noch ein zweites Angebot bei Gloggner & Reichhart eingeholt. Aufgestellt wird das Kreuz am 8. Juni 08, Treffpunkt 6.30 Uhr am Leonhardstoanahof.

Der Auftrag ging aufgrund seiner Erfahrung mit Edelstahl an Hans Hintermeier aus Ebing bei Mühldorf/Inn. In ca. 75 Arbeitsstunden fertigte er das neue Kreuz.

 

Am 1. Juni 2008 haben folgende Leonhardstoana-Mitglieder die Verankerung der Stahlseile betoniert:

Baudrexl Bertl,Harrer Thomas, Meyer Jakob, Stanglmayr Michi, Jennerwein (Binder) Anian, Reich Flori, Hausotter Thomas, Sanktjohanser Sepp, Wimmer Tobias, Mehringer (Mühlauer) Georg und Andreas.

 

Am Sonntag, den 15. Juni 2008 wurde das neue Edelstahlkreuz hinaufgetragen und aufgestellt

Rund 40 fleißige Helfer halfen eifrig mit.

 


17. August 2008 offizielle Einweihung des Kreuzes auf dem Leonhardstein

durch Herrn Pfarrer Kley und dem evangelischen Pfarrer Herrn Dr. Weber.